Der Wohnungsbau-Sektor in Deutschland steht vor einer großen Herausforderung. Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zeigt dies. Die Studie besagt, dass die Anzahl der neu gebauten Wohnungen im Jahr 2024 voraussichtlich deutlich unter die Marke von 200.000 sinken wird. Die Bundesregierung hatte zuvor das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr ausgegeben, was nun deutlich verfehlt zu werden droht. Die Forscher sehen den Staat in der Verantwortung, um dem Problem des Einbruchs des Wohnungsbaus entgegenzuwirken.
Ursachen für den Einbruch des Wohnungsbau in Deutschland
Die aktuelle Studie des IMK deutet darauf hin, dass der Wohnungsbausektor in Deutschland im kommenden Jahr mit einem noch stärkeren Rückgang konfrontiert sein könnte. Die Hauptursachen für diese Entwicklung werden als hohe Zins- und Materialkosten identifiziert. Laut den Prognosen des IMK wird die Anzahl der neu fertiggestellten Wohneinheiten in Mehr- und Einfamilienhäusern voraussichtlich auf 177.000 sinken. Im schlimmsten Fall könnten es im laufenden Jahr nur 223.000 Wohnungen sein, verglichen mit 295.000 im Vorjahr. Dies würde bedeuten, dass im Jahr 2024 fast wieder der historische Tiefststand von 2009 erreicht wird. Angesichts dieser alarmierenden Aussichten sind dringende Maßnahmen erforderlich, um dem Wohnungsbau entgegenzuwirken und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Eine mögliche Lösung könnte eine Aufstockung der öffentlichen Ausgaben für den sozialen Wohnungsbau sein, sowie der Ausbau bestehender Förderprogramme, um den Wohnungsbau anzukurbeln.
Auswirkungen auf das angestrebte Ziel der Bundesregierung
Die Prognosen des IMK deuten darauf hin, dass das von der Bundesregierung angestrebte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr deutlich verfehlt wird. Sollte es zu einem Einbruch bei den Fertigstellungen kommen, würde dies zu einem Rückgang der realen Wohnungsbauinvestitionen um etwa 21 Milliarden Euro in diesem Jahr und um rund 16 Milliarden Euro im kommenden Jahr führen
Überlastung der Mieterhaushalte
Die vorliegende Studie des IMK verdeutlicht die erheblichen Herausforderungen, mit denen der Wohnungsbausektor in Deutschland konfrontiert ist. Insbesondere die Prognose eines Einbruchs im Jahr 2024 lässt erkennen, dass das angestrebte Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr deutlich verfehlt werden wird. Diese Entwicklung wird zusätzlich durch die bereits bestehende Überlastung vieler Mieterhaushalte verschärft. Die steigenden Mieten und die begrenzte Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum stellen eine große Belastung für zahlreiche Menschen dar. Angesichts dieser Situation ist dringender Handlungsbedarf erforderlich, um dem Wohnungsmarkt entgegenzuwirken und bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen. Eine mögliche Lösung könnte in einer Aufstockung der öffentlichen Ausgaben für den sozialen Wohnungsbau sowie in der Erweiterung bestehender Förderprogramme liegen, um den Wohnungsbau anzukurbeln und die Wohnsituation zu verbessern.
Maßnahmen zur Abmilderung der Problematik
Um den drohenden Einbruch im Wohnungsbau zumindest teilweise abzumildern, empfehlen die Forscher eine deutliche Erhöhung der öffentlichen Ausgaben für den sozialen Wohnungsbau. Dieser Schritt wäre nicht nur entscheidend, um einen Zusammenbruch der Baubranche zu verhindern, sondern auch um den Bau von bezahlbaren und energieeffizienten Wohnungen zu fördern. Die Studie hebt hervor, dass solche Wohnungen aufgrund der hohen Bau- und Finanzierungskosten von privaten Bauträgern oft vernachlässigt werden. Durch eine verstärkte staatliche Unterstützung könnten jedoch mehr dieser dringend benötigten Wohnungen geschaffen werden.
Befürchtungen bezüglich steigender Preise und Inflation beeinflussen den Wohnungsbau
Die Experten des IMK halten die Befürchtungen, dass ein verstärktes Engagement der öffentlichen Hand die Baupreise erhöhen und indirekt zur Inflation beitragen könnte, für überzogen. Laut ihren Analysen könnte insbesondere eine Aufstockung und Ausweitung existierender Programme der staatlichen Förderbank KfW für den sozialen Wohnungsbau helfen, die durch steigende Zinsen verursachten Kosten abzufedern und somit Bauprojekte zu ermöglichen. Eine weitere Option besteht in der Erbpacht, um bezahlbaren Wohnraum zu fördern.
Langfristige Lösungsansätze für den Wohnungsbau
Die Studie empfiehlt außerdem den Aufbau neuer öffentlicher Einrichtungen, die den Bau bezahlbaren Wohnraums fördern. Hierzu könnte beispielsweise die Einführung eines Bodenfonds gehören, der den Kommunen dabei unterstützt, das öffentliche Eigentum an Grund und Boden auszuweiten. Zusätzlich könnte ein Beteiligungsfonds als Minderheitsgesellschafter dazu beitragen, die Eigenkapitalbasis der öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften zu stärken.
Fazit der Studie
Laut der aktuellen Studie des IMK stehen dem Wohnungsbausektor in Deutschland große Herausforderungen bevor. Der erwartete Einbruch im Jahr 2024 wird das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr deutlich verfehlen. Um dem entgegenzuwirken, sind dringende Maßnahmen erforderlich. Eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben für den sozialen Wohnungsbau sowie die Erweiterung bestehender Förderprogramme könnten dazu beitragen, den Wohnungsbau anzukurbeln und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
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